Schleife österreichischer Erzeuger garantiert Regionalität und Nachhaltigkeit
Wien, 29. November 2021 (aiz.info). – Anfang Dezember startet österreichweit der Christbaumverkauf bei den heimischen Produzenten. Trotz Corona-Pandemie und Lockdown erwartet die Konsumenten unter Einhaltung der geltenden Schutzmaßnahmen ein vielfältiges Angebot an Bäumen von höchster Qualität zu stabilen Preisen. Diese können an den Ab-Hof-Verkaufsstellen oder noch in der Kultur ausgesucht beziehungsweise von den Produzenten auch direkt kontaktlos zugestellt werden. Eine umfassende Auflistung von Schmuckreisig- und Christbaumverkaufsstellen in ganz Österreich sowie spezielle Angebote, wie etwa Mondphasenschnitt oder außergewöhnliche Baumgrößen, können im Web unter www.weihnachtsbaum.at nachgesehen werden.
Beim Kauf ist vor allem auf die Christbaumschleife mit dem Logo des jeweiligen Vereines österreichischer Hersteller zu achten, die eine regionale Produktion sicherstellt. „Die Kennzeichnung mit der Christbaumschleife garantiert, dass der Baum in dem entsprechenden Bundesland in Österreich gewachsen ist, gepflegt und geerntet wurde. Damit kann dem Wunsch der Konsumenten nach heimischer Herkunft und Qualität nachgekommen werden“, unterstreicht Rupert Quehenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Salzburg. „Viel Engagement und Wissen sind die Voraussetzung, um einen formschönen Christbaum zu produzieren. Die Regionalität ist dabei besonders wichtig, da heimische Bäume im Durchschnitt nur rund 40 km transportiert werden, was bei Importware aus Nordeuropa schon mal 1.000 km und mehr ausmachen kann“, ist sich Quehenberger der gelebten Verantwortung der Christbaumbauern für regionale Produkte bewusst.
Wertschöpfung in der Region sichern
„Die meisten der 140 oberösterreichischen Christbaumbauern mit ihren 550 ha Flächen beginnen in der letzten Novemberwoche mit dem Schneiden. Der Christbaum ist eine fest verankerte Tradition in den österreichischen Weihnachtsbräuchen. In drei von vier oberösterreichischen Haushalten wird auch in diesem Jahr am Heiligen Abend ein geschmückter Baum erstrahlen. Beim Verkauf achten die Christbaumbauern auch heuer auf die aktuellen Corona-Hygienevorschriften“, erklärt Karl Grabmayr, Vizepräsident der LK OÖ. In Oberösterreich ist in durchschnittlich jeder dritten Gemeinde ein Christbaumbauer zu finden. Das ausreichende Angebot gibt jedem Kunden die Chance auf einen frischen heimischen Baum. Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, die Betriebe in den Regionen zu stärken. Die OÖ Christbaumbauern arbeiten regional, der Umsatz bleibt also in der Region und sichert Wertschöpfung“, appelliert Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger an die Oberösterreicher, eine heimische Tanne zu kaufen. Zu 95% werden bei den Christbaumbauern in dem Bundesland Nordmanntannen kultiviert und verkauft, in geringem Ausmaß kommen auch Blaufichten und andere Baumarten in den Handel.
Aktiver Beitrag zum Klimaschutz
1 ha Christbaumkultur bindet in zehn Jahren 95 bis 145 t CO2 sowie 300 t Staubpartikel und sorgt für 70 bis 100 t Sauerstoff. Der Weg vom Feld zum Verkaufsstand beträgt bei einem heimischen Christbaum meist nur einige wenige Kilometer. Ein Plastikbaum hat wegen des Energieeinsatzes bei der Produktion, beim Transport und bei der Entsorgung eine wesentlich schlechtere Ökobilanz und endet irgendwann als Plastikmüll. Vier von fünf Plastiktannen werden aus Fernost importiert, betont die LK OÖ. „Durch den Kauf eines regionalen Christbaumes leisten die Konsumenten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz: Transportwege werden eingespart, CO2 wird gebunden und Sauerstoff freigesetzt. Durch die regionale Aufzucht werden zudem Arbeitsplätze gesichert und die Wertschöpfung im Burgenland bleibt erhalten. Der Qualitätschristbaum aus der Region ist durch und durch ein nachhaltiges Produkt“, erklärt Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer. Die Klimaänderung und ein damit einhergehender verstärkter Schädlingsbefall sowie zunehmende Wetterkapriolen machen die Produktion von Christbäumen im Burgenland laufend schwieriger. So gab es dieses Jahr, bedingt durch die Trockenheit, einen Ausfall von 15% bei den Setzlingen. „Nichtdestotrotz konnten die rund 50 burgenländischen Christbaumproduzenten auch heuer wieder Christbäume von hervorragender Qualität herstellen“, so Berlakovich.
So bleibt der Baum lange frisch
Damit der Baum seine Nadeln möglichst lange behält, sollte er bis zum Aufstellen kühl, dunkel und am besten mit dem Stammende in einem Wassergefäß gelagert werden. Vor dem Aufstellen empfehlen Experten, den Stamm frisch anzuschneiden und wiederum ausreichend mit Wasser im Christbaumständer zu versorgen. „Grundsätzlich gilt: Je kühler der Raum, in dem der Baum aufgestellt ist, desto länger halten die Nadeln“, erklärt die Arbeitsgemeinschaft der NÖ Christbaum- und Schmuckreisigproduzenten. In Niederösterreich werden jährlich rund 1,1 Mio. Christbäume von über 200 Bauern, die sich durch die niederösterreichische Herkunftsschleife der kontrollierten, nachvollziehbaren Herkunft verschrieben haben, verkauft.