Höhere Mobilisierungseffekte im Rundholzeinschlag möglich
Bregenz, 15. Juni 2021 (aiz.info). – „Nachhaltig erzeugtes Holz aus den Vorarlberger Wäldern zur Versorgung der Holzbauer und Zimmerer ist weiterhin in hoher Qualität und ausreichender Menge vorhanden. Wir liefern gerne, wenn der Preis stimmt.“ Dieses Statement von Landwirtschaftskammer (LK)-Präsident Josef Moosbrugger zum im April abgehaltenen Vorarlberger Holzgipfel hat auch weiterhin Gültigkeit. „Die Rundholzpreise haben sich seit dem vergangenen Jahr verbessert, viele Waldbesitzer führen wieder Frischholzeinschläge durch. Leider werden die guten Preise nur sehr abgeschwächt an Waldbauern oder Forstbetriebe weitergegeben. Nach vielen Jahren, in denen sich die Kosten-Erlös-Situation immer weiter verschlechtert hat, braucht die heimische Waldbewirtschaftung dringend eine Trendumkehr“, betont Moosbrugger.
Der LK-Präsident verweist in diesem Zusammenhang auf das Motto der diesjährigen Waldwoche „Nachhaltiger Wald – nachhaltiges Holz“. Die Waldwirtschaft bringe viele Vorteile: Sie stelle einen der wenigen erneuerbaren und nachhaltig verfügbaren Rohstoffe zur Verfügung und sorge dafür, dass die Schutzfunktion des Waldes erhalten bleibt. Dies sei vor allem in einem Gebirgsland wie Vorarlberg besonders wichtig. Ein aktiv und nachhaltig bewirtschafteter Wald erbringe diesen wichtigen Effekt besonders gut, so Moosbrugger.
Hohe nachhaltige Verfügbarkeit von Holz
„Es wächst derzeit wesentlich mehr Holz zu, als in den Wäldern genutzt wird. Die nachhaltige Verfügbarkeit im Vorarlberger Wald ist klar gegeben, das Zuwachspotenzial wird bei Weitem noch nicht ausgenutzt. Der durchschnittliche Holzeinschlag liegt bei gut 300.000 Festmetern (fm), er könnte nachhaltig jedes Jahr um etwa 200.000 fm auf über 500.000 fm gesteigert werden“, erläutert Thomas Ölz, LK-Bereichsleiter Forst & Umwelt. Umgerechnet könnten damit etwa 2.000 Einfamilienhäuser zusätzlich gebaut werden.
Geniale Klimaschutzleistung
„Die CO2-Bindungs- und Substitutionseffekte von Holz sind neben der CO2-senkenden Funktion im Wald absolut genial. Nach einer jüngst in Deutschland erschienenen Studie zur CO2-Einsparung eines Hektars bewirtschafteten Waldes, entfallen 14,8 t auf den Waldspeicher, 2,4 t auf den Produktspeicher und 73,6 t auf Substitutionsleistungen. Die weitaus beste Klimaschutzwirkung lässt sich somit durch den Ersatz fossiler Rohstoffe und Energieträger durch Holz erzielen“, so Ölz. Holz und bewirtschaftete Wälder seien demnach die Hoffnungsträger in der Klimakrise. Außer-Nutzung-Stellungen in größerem Stil würden dieser effizienten und wichtigen Klimaschutzmaßnahme entgegenwirken und könnten auch Holzimporte aus nicht-nachhaltiger Bewirtschaftung nach sich ziehen. „Wir brauchen Klima-Nutzwälder und im Besonderen die naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung in Vorarlberg. Die Klimaschutzwirkung kann so bestens erfüllt werden“, bekräftigt Moosbrugger.