Wien, 23. März 2021, Waldverband Österreich – Im Mai 2020 hat die Europäische Kommission den „Green Deal“, bestehend aus mehreren Einzelstrategien wie z.B. die Biodiversitätsstrategie samt Zielformulierungen für die Forstwirtschaft, vorgestellt. Der „Green Deal“ soll mit einem ambitionierten Maßnahmenpaket und einem Investitionsvolumen von rund 1.000 Milliarden Euro Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen. Dazu müssen alle Sektoren ihren Beitrag leisten.
Politik der Anreize, nicht der Verbote
„Die Waldverbände begrüßen grundsätzlich die Vorreiterrolle der EU, ihre Wirtschaft und Gesellschaft auf einen nachhaltigeren Weg bringen zu wollen. Der Weg zur Klimaneutralität und zur Erreichung der globalen Klimaziele kann aber nur gemeinsam mit der Forst- und Holzwirtschaft und durch eine gleichzeitige Abkehr von fossilen Energieträgern und energieintensiven Rohstoffen gelingen“, fordert Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, die Politik auf, die Potentiale der Forst- und Holzwirtschaft im Zusammenhang mit dem „Green Deal“ anzuerkennen und zu unterstützen.
Rosenstatter weiter: „Grundlage dafür sind der heimische Rohstoff Holz und die nachhaltige und multifunktionale Waldbewirtschaftung. Wir brauchen also praxistaugliche und vor allem faire Rahmenbedingungen für die Waldbewirtschaftung. Es braucht eine Politik der Chancen und Innovationen und keine Verbote oder sogar Außer-Nutzung-Stellung.“
Mehrfacheffekt Holznutzung
Holz als wichtigster heimischer und nachwachsender Roh- und Baustoff bindet Kohlenstoff aus der Atmosphäre und bietet anstelle von mineralischen und fossilen Roh- und Baustoffen eine klimawirksame und regionalwirtschaftlich höchst positive und effiziente Alternative. Dies ist auch in Hinsicht auf die COVID19-Krise von Bedeutung.
„Die Holznutzung, die intelligente Holzverwendung und insbesondere der moderne Holzbau sind die Schlüssel zur Klimaneutralität. Es sollten auch Maßnahmen zur Förderung und/oder Honorierung der Kohlenstoffbindung und Substitutionsleistung von Holz ergriffen werden“, erkennt Rosenstatter einen Anreiz die Holznutzung zu forcieren.
Ökosysteme und Biodiversität
Die nachhaltige und multifunktionale Waldbewirtschaftung sichert nachweislich die heimische Biodiversität und kann im Klimawandel dafür sorgen, Lebensräume zu erhalten und zu verbessern. „Die Bewirtschaftung von Wäldern und der Erhalt der Biodiversität sind keine Gegensätze, sondern lang gelebter Ansatz einer integrativen und multifunktionalen Waldbewirtschaftung“, weiß Rosenstatter vom eigenen Betrieb nur zu gut zu berichten.
„Zur Erreichung der EU Klimaneutralität und zur Sicherung der Biodiversität und der vielfältigen Leistungen der Wälder für die Gesellschaft wie saubere Luft, reines Wasser und Schutz vor Naturgefahren, müssen die Waldbewirtschaftung und Holznutzung im Rahmen des Green Deal gestärkt werden“, fordert Obmann Rosenstatter abschließend die Politik auf, das Potential von Holz im Kampf gegen den Klimawandel und zum Wohle der Biodiversität zu nutzen.