Weltweit hat die Covid-19-Pandemie die Wirtschaft hart getroffen. In allen wichtigen Wirtschaftsregionen ist die Konjunktur im 1. Quartal 2020 deutlich eingebrochen. Experten prognostizieren für Österreich, dass die Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um mehr als 5% zurückgehen wird.
Der Nadelsägerundholzmarkt ist nach wie vor stark überlastet. Die Rundholzlager der Sägewerke sind aufgrund der hohen Mengen aus der Winterschlägerung, laufend aufzuarbeitenden und auch abzunehmenden Kalamitätshölzern und historisch hohen Importmengen nur insofern aufnahmefähig, als zur gleichen Zeit eingeschnitten wird. Die Produktion der Sägewerke läuft aufgrund der Corona bedingten Exportdrosselungen zwar noch auf reduziertem Niveau, einzelne Betriebe haben die Kurzarbeit wegen guter Auftragslage mit Ende April wieder beendet. Der Holzabtransport aus dem Wald erfolgt größtenteils nur schleppend, wodurch Waldlager aufgrund der notwendigen Aufarbeitung von Kalamitäten weiter zunehmen. Forstseitig ist man daher bemüht Nasslagerkapazitäten auszubauen, um Qualitätsverluste zu vermeiden. In den Borkenkäfer Hot-Spot-Gebieten von Nieder- und Oberösterreich ist die von der Sägeindustrie angekündigte Abnahme von zusätzlichen 200.000 fm an einer gestiegenen Abfrachtgeschwindigkeit spürbar, zeitgleich wurden jedoch österreichweit weitere Preisabsenkungen angekündigt bzw. bereits umgesetzt. Die existenzbedrohenden Tiefstpreise in Bayern und Tschechien üben zudem einen fortdauernden Preis- und Mengendruck nach Österreich aus.
Die Standorte der Papier- Zellstoff- und Plattenindustrie sind ebenfalls sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Mengennachfrage ist flau, die Abfrachtung stark verzögert und der Abbau von Waldlagern daher nahezu unmöglich. Mancherorts wird Faserholz mit dem Sägerundholz zu Niedrigstpreisen mitgeliefert, um Forstschutzerfordernissen gerecht zu werden. Waldverbände versuchen auch bei diesem Sortiment durch die Anlage von Trockenlagern zu einer Entspannung die Lage beizutragen. Nur alternative Vermarktungsmöglichkeiten von Großmengen in der Bioökonomie werden längerfristig zu einer Entlastung dieses Marktsegmentes beitragen können.
Am Energieholzmarkt ist die Vermarktung von Mengen außerhalb laufender Verträge auf Dauer unmöglich. Aufgrund fehlender Verwertungsalternativen von Faserholz drängt nun auch dieses Sortiment verstärkt in den Energieholzmarkt und verschärft die Lage zusätzlich.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum April – Anfang Mai 2020 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.