Pflegemaßnahmen machen den klimaschonenden Rohstoff Holz nachhaltig verfügbar
Wien, 19. März 2020 (aiz.info). – Der 21. März jedes Jahres macht als „Internationaler Tag des Waldes“ auf dessen Bedeutung aufmerksam. „Das ist eine gute Gelegenheit, daran zu erinnern, dass die aktive Waldbewirtschaftung essenziell im Klimaschutz ist.
Denn nur nachhaltig bewirtschaftete Wälder liefern Holz, das als nachwachsender Roh- und Baustoff, der CO2 bindet, andere Materialien aus fossilen und endlichen Quellen ersetzen kann und uns dadurch jedes Jahr CO2-Ausstöße im Ausmaß von einem Zehntel der gesamten österreichischen Jahresemissionen erspart. Aus gutem Grund sieht die neue Bundesregierung die Forcierung des Holzbaus als eine Maßnahme vor, um ihre Klimaziele zu erreichen“, erklärt Richard Stralz, Obmann von proHolz Austria – Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft, heute anlässlich des bevorstehenden Tages des Waldes.
Strategien zum Erhalt der Wälder und ihrer Funktionen im Klimawandel
Österreichs Wälder werden seit Jahrhunderten vom Menschen gepflegt und genützt. Dank nachhaltiger Bewirtschaftung nehmen Waldfläche und Holzvorrat laufend zu. Aktuell sind die Wälder vom Klimawandel bedroht. Durch steigende Temperaturen und Trockenheit geraten die Bäume unter Stress und werden anfälliger für Schädlinge wie den Borkenkäfer, Pilze etc. Auch vermehrte Stürme führen zu Schäden. Das enorme Tempo des menschverursachten Klimawandels überfordert die Wälder, sie kommen in der natürlichen Anpassung an die neuen klimatischen Bedingungen nicht nach.
„Ohne proaktives Eingreifen laufen wir Gefahr, Waldbestände in Österreich zu verlieren. Aktive Bewirtschaftung und forstliche Pflege sowie der Umbau der heutigen Wälder sind notwendig, um die Folgen von Klimaextremen zu reduzieren und die vielfältigen Ökosystemleistungen der Wälder zu erhalten“, so Silvio Schüler, Leiter des Instituts für Waldwachstum und Waldbau am Bundesforschungszentrum für Wald.
Drei Strategien der aktiven Waldbewirtschaftung helfen, die Gefahren des Klimawandels abzuwehren, nämlich die stärkere Durchforstung der Bestände, um den Bäumen mehr Platz zu geben und sie dadurch vitaler und stabiler zu machen. Weiters ist es notwendig, klimaresistente heimische Baumarten anzupflanzen und dabei Saatgut von südlicheren, bereits besser an die neuen Klimabedingungen angepassten Bäumen zu verwenden (geförderte Migration, Beispiel kalabrische Tanne). Dabei ist es ebenso wichtig, klimaresistente, nicht-heimische Baumarten anzupflanzen, um insgesamt die Vielfalt zu erhöhen und damit das Risiko durch klimabedingt neu auftretende Krankheiten und Schädlinge zu verringern.
„Verantwortungsvoll in die Wälder einzugreifen und sie zu bewirtschaften, machen den wertvollen nachwachsenden Rohstoff Holz auch in Zukunft verfügbar und sind ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz“, betont Stralz abschließend.