Klimanotstand: Wald und Holz sind Teil der Lösung

Dez 2, 2019 | Allgemein

Montecuccoli: Müssen weg von fossilen und hin zu nachwachsenden Rohstoffen

Wien, 29. November 2019 (aiz.info). – „Der vom EU-Parlament gestern ausgerufene Klimanotstand ist eine wichtige Weichenstellung in die richtige Richtung. Das Parlament verpflichtet sich somit, mehr für den Klimaschutz zu tun“, stellt Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, fest. Er ist überzeugt, dass der Rohstoff Holz im Kampf gegen den Klimawandel einen wesentlichen und positiven Beitrag leisten kann. In Österreich hatte der Nationalrat im September ebenfalls eine „Climate Emergency“ beschlossen und damit die Eindämmung der menschengemachten Erderwärmung zur obersten Priorität erklärt. Beide Beschlüsse zeigen, dass nun endlich gehandelt werden muss.

„Das Prinzip ‚business als usual‘ muss vorbei sein. Wir müssen weg von fossilen und hin zu nachwachsenden Rohstoffen. Die bereits von der Regierung beschlossene Bioökonomie muss nun mit oberster Priorität ambitioniert umgesetzt werden. Der Wald spielt dabei eine bedeutendere Rolle als je zuvor, denn er ist Leidtragender des Klimawandels, aber zugleich großer Hoffnungsträger. Mit der Ausrufung des Klimanotstandes sind die Weichen für  ambitionierte Maßnahmen gestellt. Waldbewirtschaftung und Holz können einen großen Beitrag zur Problemlösung liefern“, so Montecuccoli.

Wald bewirtschaften und Holz verwenden

„Von Wissenschaftern unbestritten ist heute, dass die Verwendung fossiler Rohstoffe – insbesondere Erdöl – Hauptverursacher des Klimawandels ist. Die richtige Antwort darauf lautet eindeutig: mehr Holz verwenden. In Holzprodukten bleibt das vom Wald gebundene CO2 gespeichert und wird erst freigesetzt, wenn das Produkt verbrannt wird oder verrottet. Gleichzeitig wird dadurch fossiler Kohlenstoff ersetzt. Und auch das Aufforsten ist wichtig, denn neu gepflanzte Bäume entziehen der Umgebungsluft wieder aktiv CO2. Den Wald zu bewirtschaften, das Holz zu ernten und zu Produkten zu verarbeiten steigert somit das Klimaschutzpotenzial der Wälder und bringt nachhaltig mehr, als Wälder unberührt stehen zu lassen“, so der Präsident.

Jeder Einzelne ist gefragt

„Auch die Gesellschaft muss mithelfen, den Klimawandel zu bremsen. Das bedeutet für jeden Einzelnen, auf heimische Rohstoffe wie Holz setzen, Holzbau forcieren, auf erneuerbare Energien aus Wind, Sonne und Biomasse umsteigen und Müll, vor allem Plastikmüll, vermeiden. Das alles kostet etwas, aber im Vergleich zu den Kosten, die in Zukunft durch eine weitere Erderwärmung anfallen, ist es das weit kleinere Übel und vor allem ein Beitrag für eine lebensfähige Zukunft unserer Gesellschaft“, schließt Montecuccoli mit einem aufrüttelnden Appell.

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