Die Publikation „Bodenbewusstsein. Bildungsprojekte in Österreich“ zeigt auf, wie viel Wissen in den letzten Jahren vermittelt wurde und möchte Inspiration für künftige Projekte sein. Zusammen mit der Basis-Broschüre „Wertvoller Waldboden“ kann sich jede/r gut und kompakt über die Bedeutung von (Wald-)Böden informieren.
Wissen rund um das Thema Boden ist längst nicht mehr ExpertInnen vorbehalten. Auch die Langeweile ist aufgrund der vielen und vielfältigen Aktivitäten längst verscheucht. Michael Englisch (Institut für Waldökologie und Boden des BFW) und Sigrid Schwarz (Umweltbundesamt) haben in dieser Publikation Aktivitäten von vielen bodenbegeisterten KollegInnen profilierter Organisationen (zum Beispiel Ages/Helene Berthold, Umweltbundesamt/Barbara Birli, Monika Tulipan Boku/Angelika Hromatka, HBLFA Raumberg-Gumpenstein/Renate Mayer, Andreas Bohner , BMNT/Nora Mitterböck und MA22/Christian Härtel) zusammengestellt. Sie alle wissen, wie man Kinder, Jugendliche und Erwachsene für seine vielfältigen Aspekte am besten begeistern kann: spielerisch und mit großer Leidenschaft.
Boden zum Angreifen
Als Ernährungsgarant kennt man ihn, dass er durch seine Bewurzelung Naturgefahren abwehren kann und bedeutende Mengen an Wasser und Kohlenstoff speichert, vielleicht weniger. Viele coole Experimente kann man mit ihm machen, ihn schmecken (für Mutige), fühlen und mit ihm malen. Darüber wissen zum Beispiel die Bodenexpertinnen Cecilie Foldal, Barbara Birli und das „Boden macht Schule“-Team Bescheid. Sie begeistern im Rahmen ihrer Workshops acht bis 16-jährige altersgerecht. Auch Judith Schaufler und das Team rund um Michael Englisch weiß, wie man das Interesse von Schülerinnen und Schülern der landwirtschaftlichen Schulen auf anspruchsvolle Weise wecken kann. Sie sind in den letzten zwei Jahren an Österreichs Fachschulen gereist und hatten viel Bodenequipment und Ideen von Sigrid Schwarz mit im Gepäck. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das BOKU-Mobil (Ena Smidt und Johannes Tintner), bei dem es darum geht, Wissenschaft greifbar zu machen. Die Arbeitsmaterialien „Humus-Trend-Waage“ oder das „Fruchtfolge-Brett“ von Marie-Luise Wohlmuth erhöhen das Verständnis für Nährstoffkreisläufe auf ansprechende Weise. Auch in die Waldpädagogik hat das Wissen um den Boden Einzug gehalten und erreicht so neue Zielgruppen.
Boden unter Druck
Ebenfalls thematisiert ist der Bereich Gefährdung von Böden. Welche Strategien es gibt, um den Bodenverbrauch zu reduzieren und kontaminierte Böden zu sanieren, damit hat sich Wolfgang Friesl-Hanl vom AIT auseinandergesetzt und in Kooperation mit einer Neuen Mittelschule Nötsch (Kärnten) auch gleich in die Praxis umgesetzt. Es ging darum, die Umgebung einer ehemaligen Blei-Zink-Schmelze zu erforschen und an einem Feldversuch teilzunehmen. Die Entwicklung von „Soil Awareness“ durch einen persönlichen Bezug zu einem gefährdeten, heimischen Landstrich herzustellen, ist das zentrale Motto dieses Projekts und auch ganz generell: „Denn, es schützt sich leichter, was man auch gut kennt“, bringt es Dr. Andreas Baumgarten (Präsident der ÖBG ) auf den Punkt.
Bestellungen der Publikationen sind über www.bfw.ac.at/webshop möglich.
Rückfragen an: Dr. Michael Englisch, 0664/841 27 05, michael.englisch@bfw.gv.at, Dr. Sigrid Schwarz, sigrid.schwarz@umweltbundesamt.at