Soziale, ökologische und ökonomische Funktionen des Forsts berücksichtigen
Wien, 13. Juni 2018 (aiz.info). – Der Einfluss des Waldes auf die Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele, dessen Beitrag zum Klimaschutz und die Herausforderungen für eine nachhaltige Holznutzung waren nur einige der brisanten Themen in einer Diskussion zwischen Experten des Ökosozialen Forums, dem Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE) und der Kooperationsplattform FHP (Forst Holz Papier). „Österreichs Flächen sind fast zu 50% von Wald bedeckt. Die Forstwirtschaft ist somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, machte Hans Mayrhofer, Generalsekretär des Ökosozialen Forums, aufmerksam. „Wir müssen soziale, ökologische und ökonomische Funktionen des Waldes gleichermaßen berücksichtigen. National wie global müssen wir uns die Frage stellen, welchen Weg wir gehen möchten, um auch diesen wichtigen Teil unserer Welt enkerltauglich zu hinterlassen“, sagte Mayrhofer.
„Die 17 Sustainable Development Goals – SDGs – sind unser Kompass für eine nachhaltige Entwicklung weltweit. Sie haben auch für Österreich, den Wald und seine Funktionen Relevanz. Mit dem SDG 15 werden beispielsweise die nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Beendigung der Entwaldung und die Förderung der Aufforstung weltweit adressiert. Das ist ein klarer Handlungsauftrag für unsere Generation“, betonte Florian Leregger, IUFE-Geschäftsführer.
„Die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele ist ein Thema der gesamten Gesellschaft und kann nur umfassend gelingen, wenn sich alle nach ihren Möglichkeiten an diesem Zukunftskonzept beteiligen. Dazu gehört auch die Abkehr vom ‚extremen Naturschutz‘, der sich gegen die Menschen und ihre Bedürfnisse wendet. Eine sinnvolle, intelligente – und im besten Sinne des Wortes – nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen ist die Basis für ein gutes Leben. Das Prinzip der Nachhaltigkeit kann nur gelingen, wenn alle ihre Aspekte – Ökonomie, Ökologie, Soziales und Kultur – gleichwertig und gleich wichtig gelebt werden. Das ist für mich die Quintessenz dieser Veranstaltung“, so Hermine Hackl, Generalsekretärin von FHP.
Wirtschaftsfunktion wird zu wenig anerkannt
Hans Grieshofer, Leiter für Ressourcenpolitik bei Austropapier, beklagte eine Entfremdung der Gesellschaft, die Zusammenhänge nicht erkenne: „Der Wald ist gut, Holz ist auch gut. Und dazwischen steht der Baummörder. Die Wirtschaftsfunktion des Waldes wird zu wenig anerkannt. Wald ist nicht nur Erholungsraum. Hier gibt es bei der Sensibilisierung der Bevölkerung Aufholbedarf“, unterstrich Grieshofer.