LK Österreich fordert Biotreibstoff-Beimischung von 7% bis zumindest 2030

Dez 2, 2016 | Allgemein

Getreideverarbeitung in Bioraffinerien positiv für Umwelt, Arbeit und Wertschöpfung

Wien, 1. Dezember 2016 – „In den vergangenen Jahren wurden die heimischen Verarbeitungskapazitäten von Getreide für energetische Anwendungen wie Bioethanol und technische Anwendungen wie Stärke oder Zitronensäure deutlich ausgeweitet. Das als Bioraffinerie verwirklichte Produktionskonzept macht es möglich, sowohl den Futtermittelmarkt als auch den Export von Qualitätsgetreide uneingeschränkt weiter zu bedienen. Die EU ist nach wie vor einer der größten Getreideexporteure, daran hat auch die gesteigerte Inlandsverarbeitung nichts geändert. Dies gilt vor allem für die Region Mitteleuropa, wo in Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Österreich jährlich strukturell mehr Getreide geerntet wird, als verbraucht werden kann. Daher sind in dieser Region lokale Verarbeitungskapazitäten ohne Alternative. Aus Getreide werden in einer Bioraffinerie gleichzeitig Eiweißfuttermittel, Ethanol und Stärke erzeugt – völlig ohne Gentechnik und ohne jeglichen Abfall. Alle Bestandteile des Getreides werden im Sinne der Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft verwertet. Der Ausschuss spricht sich deshalb für die Beibehaltung der derzeitig geltenden EU-Regelungen zur Biotreibstoff-Beimischung in Höhe von 7% bis zumindest 2030 aus“, erklärte Felix Montecuccoli, Vorsitzender des Ausschusses für Klima und Energie der LK Österreich sowie Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich zur derzeit diskutierten neuen „Erneuerbaren-Richtlinie“ der EU-Kommission.

Kommissionsvorschlag gefährdet Stabilität der Agrarmärkte

Der Ausschuss stellt fest, dass die Getreideverarbeitung mit modernen Bioraffinerien in „Mitteleuropa, einer strukturellen Überschussregion mit einem jährlichen Überangebot an Getreide in der Größenordnung von 8 bis 12 Mio. t, von essenzieller Bedeutung ist“. Diese stabilisiere die Marktlage und ermögliche eine höhere Wertschöpfung sowie mehr Arbeitsplätze durch die Veredelung des Getreides in der Region, ergänzte Montecuccoli.

Gentechnikfreies Eiweißfuttermittel ist hochwertiges Koppelprodukt

„Die in der Verarbeitung anfallenden Eiweißfuttermittel werden in der Viehwirtschaft dringend benötigt und sind gentechnikfrei. Pläne der EU-Kommission, Biokraftstoffe der ersten Generation dramatisch einzuschränken und so die Verarbeitungskapazitäten deutlich zu reduzieren, sind daher abzulehnen und gefährden massiv die Anstrengungen zur Erhöhung der Selbstversorgung bei Eiweißfuttermitteln und Energie. Insbesondere die von den Konsumenten gewünschte, gentechnikfreie Fütterung in der österreichischen Milchwirtschaft wird so in Frage gestellt“, stellte Montecuccoli fest.

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