Die österreichische Wirtschaft erholt sich weiterhin nur mäßig. Leicht steigende Exporte sowie Ausrüstungsinvestitionen tragen positiv dazu bei. Der anhaltend geringe private Konsum wirkt hingegen dämpfend.
Die österreichische Sägeindustrie ist aufgrund der anfallenden Holzmengen weiterhin sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Importmengen üben zusätzlichen Druck aus. Bezüglich der Übernahme stellt sich Österreich differenziert dar. Während in Oberösterreich die Übernahme zügig erfolgt, kommt es in Tirol teilweise zu tageweisen Zufuhrsperren. In Abhängigkeit des Schadholzanfalles und der Holzernteaktivitäten kommt es in den übrigen Bundesländern bei der Übernahme teilweise zu längeren Wartezeiten und die Abfuhr erfolgt regional schleppend. Aufgrund des hohen Käferholzanteils ist vor allem Nachfrage nach frischem Nadelsägerundholz gegeben. Die Preisspanne für das Leitsortiment Fichte B, 2b liegt zwischen € 84,- und € 95,- je FMO. In Niederösterreich, von den Kalamitäten am stärksten betroffen, kam es zu einer leichten Preissteigerung. Preisdruck herrscht bei schlechteren Qualitäten. Unverändert ist der vermehrte Abschlag bei Starkholz und höhere Abschlag bei Tanne. Der Absatz von Weiß- und Schwarzkiefer ist bei leicht gesunkenen Preisen möglich. Die Lärche hält ihr gutes Preisniveau.
Im Bereich des Laubsägerundholzes ist vor allem die Nachfrage nach Eichensägerundholz sehr rege. Für die im Jänner 2016 stattfindenden Laubwertholzsubmissionen sollten Stämme ausgezeichneter Qualität vor der Ernte beim Forstberater bzw. Waldhelfer gemeldet werden, um Ausformungsverlusten vorzubeugen.
Die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Die Nachfrage ist bei stabilen Preisen verhalten. Die Zufuhr ist vor allem in den Schadgebieten streng kontingentiert. Nach dem Brand in der Papierfabrik Laakirchen und der vorübergehenden Zufuhrsperre ist eine Anlieferung wieder möglich. Die volle Produktionskapazität soll im Jänner wieder erreicht werden. Eine Entlastung auf dem Nadelindustrierundholzmarkt wird mit der vollen Inbetriebnahme des Standortes Pöls und nach Abbau der industrieseitig vorhandenen Lager erwartet. Buchenfaserholz wird zu stabilen Preisen nachgefragt.
Der Energieholzmarkt verläuft weiterhin sehr ruhig. Die Heizwerke sind sehr gut mit Rohstoff versorgt. Der Absatz ist meist nur im Rahmen der abgeschlossenen Verträge möglich. Im Zuge der Schadholzaufarbeitung anfallendes Brennholz sollte auf Lager gelegt werden, um den Bedarf an qualitativem Brennholz in der kommenden Saison decken zu können.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Ende November bzw. Anfang Dezember 2015. Alle Preise sind Nettopreise zuzüglich Umsatzsteuer.