Die betriebliche Arbeitskräfte-Situation bildet zunächst die Grundlage, ob die Brennholzproduktion intensiviert werden kann. Welche zeitlichen Ressourcen stehen am Hof zur Verfügung, zu welcher Zeit und von wem.
Verfügbare Zeitressource
Die Brennholzerzeugung ist allgemein eine Winterarbeit, von Herbst bis Frühjahr, und ist nicht an exakte Zeiten gebunden. So sind die Zeiten frei einteilbar, es muss weniger auf Wetterlage oder Fixtermine Rücksicht genommen werden. Auch kurze Arbeitslöcher ab 1 – 2 Stunden können gut genutzt werden. Noch einfacher wird es, wenn unter Dach gearbeitet werden kann, dann spielen Regen und Schneefall auch keine Rolle. All das trifft vor allem bei einem geringen Mechanisierungsgrad zu. Und gearbeitet wird von allen – Jugendliche, Frauen, Betriebsführer und Senioren. Gerade die Brennholzerzeugung kann ein Betriebszweig sein, der von den Übergebern weiter betrieben wird. Dabei darf neben dem wirtschaftlichen Aspekt auch die soziale und gesundheitliche Bedeutung nicht übersehen werden. Einen eigenen Bereich (mit wenigen Überschneidungen zu anderen Bereichen) weiterhin zu betreiben gibt Motivation und Antrieb und wirkt sich meist positiv auf die Gesamtsituation aus. Das erforderliche zeitliche Ausmaß für die Brennholzproduktion hängt vom Mechanisierungsgrad und der Holzmenge ab.
Vorhandene Holzmenge
Die Waldausstattung und Baumartenverteilung des Betriebes bildet die Materialgrundlage für die Brennholzerzeugung. In Abhängigkeit der Region wird grundsätzlich Hartholz oder auch Weichholz geheizt, wo Hartholz vorhanden ist, wird vorwiegend dieses geheizt. Dass in manchen Gegenden nur Buche geheizt werden kann sollte in der derzeitigen Energiesituation eine Änderung erfahren, wann wenn nicht jetzt. Sachlich haben Esche, Eiche, Hainbuche, Robinie einen Heizwert im Bereich von +/- 5 % im Verhältnis zur Buche. Einfach berechnet kann bei Laubholz der Zuwachs von 50 – 100 % (ca. 70 %) für Brennholz genutzt werden. Das bedeutet, bei einem Zuwachs von 10 fm/ha/Jahr kann mit 10 rm (7 fm) Brennholz gerechnet werden. Bei Nadelholz ist der Anteil geringer und liegt bei bis zu 40 %. Alternativ kann bei fehlender Eigenholzmenge versicherungs- bzw. steuerrechtlich auch ein Anteil von bis zu 30 % als Rundholz zugekauft werden. Bei einem höheren Anteil ist dies der SVS zu melden.
Abnehmer
In der aktuellen Marktsituation ist die Nachfrage klar höher als das Angebot. Aber auch in den Jahren zuvor hat es kaum Absatzprobleme gegeben. Zu Einem erzeugen weniger Hausbesitzer ihr Brennholz selbst, zum Anderen sind die bäuerlichen Brennholz-Produzenten auch weniger geworden. In manchen Gegenden gibt es allerdings sehr wohl ein Überangebot an Brennholz. Durch aktive Bewerbung in Zeitung, Internet, elektronischen Medien oder als Mitglied einer Vermarktungsgemeinschaft wie „Ofenholz“ können Neukunden gewonnen werden. Für das Halten der Abnehmer sind Qualität, Preis und persönlicher Kundenkontakt entscheidend.
Marktpreis
Der Marktpreis ist regional bedingt und sollte entsprechend kommuniziert werden. Ein strukturiertes Preisbild gibt dem Kunden einen Überblick und lässt einen ehrlichen Vergleich zu, den man auf keinen Fall scheuen soll. Damit kann man auch die kolportierten Preise etwas analysieren bzw. wird dem Kunden die Entstehung des Marktpreises verständlicher (Bsp. siehe Tabelle „Preise“). Welcher Preise für das Brennholz verlangt wird ist jedem überlassen. Als Vergleichspreis kann der gewerbliche Handel herangezogen werden bzw. sollte auch das Gespräch mit den Kollegen gesucht werden. Wichtig ist die Gegebenheiten entsprechend zu bewerten (z. B. ofenfertig, 33 cm, klein gespalten, in eine Kiste geschlichtet, Maße der Kiste, trocken, Abholung).
Bleibt was übrig?
Für die Berechnung der Erzeugungskosten wird davon ausgegangen, das Holz könnte alternativ an der Industrie geliefert werden. Damit wird der Industrie-Faserholzpreis (IF-Preis) als Wert des Holzes, an der Forststraße/Lagerplatz angenommen. Der IF-Preis ist in €/AMM, also Holz pro Tonne absolut trocken in Rinde mit Rinde verrechnet angegeben. Je AMM kann bei hartem Brennholz für die oben genannten Holzarten mit 1,5 FMM (Festmeter in Rinde) gerechnet werden. Wenn beim Spalten und Aufrichten aus einem Festmeter 1,4 rm (Raummeter) entstehen, so wird aus 1 AMM Industrieholz 2,1 rm Brennholz. Diese Werte dienen als Kalkulationsgrundlage, können aber in Abhängigkeit von der Wüchsigkeit des Holzes sowie der Spaltgröße und der Dichte der Schlichtung variieren. Bei einer Preisannahme von 90,40 €/AMM inkl. UST errechnet sich ein Holzwert von 43,- €/rm.
Wird mehr Brennholz erzeugt, so erfolgt dies meist auf einem zentralen Aufarbeitungs- und Lagerplatz. Um das Holz von der Forststraße zum Aufarbeitungsplatz zu bringen braucht es einen entsprechenden Transport, der mit 5 bis 10 €/fm angenommen werden kann.
Die Aufbereitung des Brennholzes kann in unterschiedlichen Mechanisierungsgraden und damit auch Produktionsarten erfolgen. Entweder 1 Meterscheiter erzeugen und später ofenfertig abschneiden oder das Rundholz gleich ofenfertig abschneiden und spalten. Die traditionelle Erzeugung über Meterscheiter lässt sich weniger rationalisieren und hat mehrere Arbeitsschritte und somit mehrere Maschinen eingesetzt. Ungleiche Rundholzdimensionen spielen keine Rolle, eine entsprechende körperliche Beanspruchung ist gegeben. Bei der direkten Erzeugung des ofenfertigen Brennholzes (Stückgut) wird mit einer Sägespaltmaschine gearbeitet, die alle Teilarbeiten in einem Durchgang erledigt. Für die Lagerung des waldfrischen Stückgutes ist eine entsprechende logistische Infrastruktur erforderlich. Für die rationelle Bearbeitung ist meist eine gleichmäßige, begrenzte Rundholzdimension Voraussetzung bzw. eine Durchmessersortierung empfohlen.
Mit speziellen Technologien wie dem X-Messer kann auch bei größeren Stammdurchmessern gleichmäßiges Stückgut erzeugt werden. Durch die hohen Anschaffungskosten solcher Maschinen rechnen sich diese beim Einsatz von Lohnunternehmern.