Freistetter befürchtet Haftung von Forstarbeitern bei Unfällen von Freizeitsportlern
St. Pölten, 28. April 2015 – Der jüngste Vorstoß der Naturfreunde Österreich und der Radlobby, die mit Nachdruck eine generelle Öffnung der Forststraßen fordern, stößt bei der Kammer für Arbeiter und Angestellte in der Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich (LAK NÖ) auf Ablehnung. „Wald und Forststraßen sind in erster Linie Arbeitsplätze, der Schutz und die Sicherheit der betroffenen Arbeitnehmer stehen dabei an erster Stelle. Forstarbeiter und auch Berufsjäger üben einen ohnehin nicht ungefährlichen Job aus, dessen Gefahrenpotenzial bei einer generellen Öffnung der Forststraßen steigen würde“, ist LAK-Präsident Andreas Freistetter überzeugt.
Ein weitgehend ungeklärter, aber bedeutender Aspekt sei vor allem die Frage der Haftung bei Unfällen: „Dieses Thema bekäme eine ganz neue Dimension. Das ist mit dem Unfallrisiko von Fußgängern im Wald nicht zu vergleichen. Zu befürchten ist, dass Forstleute bei Unfällen haftbar gemacht werden könnten und dadurch Arbeitsbereiche in Zukunft viel aufwendiger abgesperrt werden müssen als dies bis jetzt der Fall war, wodurch auch die Wirtschaftlichkeit des Betriebes beeinträchtigt wäre“, so Freistetter weiter. „Kommt die geforderte völlige Öffnung, wäre der Arbeitsplatz Wald aus unserer Sicht massiv bedroht. Freigaben sollte es daher weiterhin nur aufgrund von vertraglichen Regelungen zwischen Waldeigentümern und Nutzungspartnern geben.“