KEM ist ein Programm des Klima- und Energiefonds, in dem regionale Klimaschutzprojekte und das regionale Modellregionsmanagement kofinanziert werden. Die dafür notwendigen Eigenmittel aus der Region werden von den beteiligten Gemeinden aufgestellt. Der Klima- und Energiefonds verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur Verwirklichung einer nachhaltigen Energieversorgung und zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zur Unterstützung der Umsetzung der Klimastrategie zu leisten. Die KEM-ManagerInnen der Modellregionen sollen in ihrer Region informieren, motivieren, initiieren und koordinieren. Gemeinden, Unternehmen, Institutionen und BürgerInnen werden von der Projektidee bis zur Umsetzung eingebunden und die Identifikation mit der Region durch nutzenstiftende Klimaschutzprojekte gefördert.
Die KEMs leisten einen Beitrag zu einer intakten Umwelt. Aufgrund der Maßnahmen zum Klimaschutz werden in den Regionen die Wertschöpfung und die Sicherung von Arbeitsplätzen unterstützt. Angestrebt wird die Begleitung der Regionen auf dem Weg in eine nachhaltige Energieversorgung und in eine weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Dabei werden regionale Ressourcen genutzt, der Energiebedarf bestmöglich aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt und Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung und Bewusstseinsbildung durchgeführt.
KEM-Regionen in Österreich
Seit 2009 wurden von den Modellregionen österreichweit über 4.000 konkrete Projekte und Maßnahmen umgesetzt, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Eine KEM hat max. 60.000 Einwohner und besteht aus mehreren Gemeinden. Im Rahmen jährlicher Ausschreibungen werden neue KEMs gesucht und bestehende verlängert. In Österreich setzen 91 KEMs in 772 Gemeinden mit insgesamt über 2 Millionen EinwohnerInnen unterschiedlichste Klimaschutzprojekte um. In Kärnten sind es 14 Modellregionen die 89 Gemeinden mit über 300.000 EinwohnerInnen umfassen. Die KEM Carnica Rosental, die teilweise den teilnehmenden Gemeinden der WWG Carnica Rosental entspricht, beinhaltet zwölf Gemeinden mit knapp 35.800 EinwohnerInnen.
Forcierung der Biomasse
Ziel der KEM Carnica Rosental ist es, den Einsatz biogener Energieträger, insbesondere regionaler Biomasse aus dem Wald, vor allem durch die intensive Einbeziehung der regionalen Waldwirtschaftsgemeinschaft (WWG), der Landwirtschaftskammer (LK) Kärnten und der Land- und Forstwirte aus der Region in die Aktivitäten der KEM, zu forcieren. Dies geschieht mittels direkter Kontaktaufnahme durch den Modellregionsmanager sowie durch die enge Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem Forst- und Landwirtschaftsbereich während der Umsetzung der KEM-Aktivitäten.
Die Koordination der Zusammenarbeit zwischen der Modellregion und den Land- und Forstwirten aus der WWG Carnica-Region Rosental ist besonders wichtig und erfolgt über den Modellregionsmanager. Es wird vor allem das vorhandene Know-how der Forstwirte und der einzelnen regionalen Forstbetriebe gesammelt und vom KEM-Management in der Umsetzung berücksichtigt. Ein Beispiel sind die vorbereitenden Maßnahmen zur Errichtung eines Logistik- und Versorgungsnetzwerkes für Holz-Biomasse mittels lokaler Hackplätze sowie die organisierte Sammlung von biogenen Rohstoffen innerhalb der Modellregion, die von der KEM angeregt wurden und zu gemeindeübergreifenden Initiativen führten.
Die Forcierung des Einsatzes biogener Energieträger erfolgt über einen engen Informationsaustausch und Kommunikation mit der WWG Carnica-Region Rosental. Das vorhandene Potenzial und die ExpertInnen-Netzwerke werden von der Modellregion genutzt und weiterhin regionsweit ausgebaut. Dies soll eine Steigerung der Biomassenutzung und damit der alternativen Wärmegewinnung durch Holzheizungen und Biomasse-Nahwärmeanlagen für öffentliche Gebäude bewirken.
Einzelne Aktivitäten wurden teilweise bereits von der WWG Carnica-Region Rosental und der LK Kärnten durchgeführt. Durch die KEM soll jedoch eine verstärkte regionale Zusammenarbeit zum Klimaschutz zwischen der KEM und der WWG sowie weiteren Land- und Forstwirten aus der Region erreicht werden.
Da die Umsetzung nicht nur auf die Biomasse aus dem Wald abzielt, sondern auch auf weitere biogene Reststoffe aus der Region, werden andere Möglichkeiten zur klimaschonenden Nutzung aufgezeigt. Die Sammlung und Kompostierung von Grüngut durch Landwirte wird in einer Maßnahme als ein gemeindeübergreifendes Projekt geplant und in weiterer Folge umgesetzt. Diese Maßnahmen leisten einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion und forcieren auch die alternative Energiegewinnung aus biogenen Energieträgern sowie die Kompostierung von Grüngut innerhalb der Modellregion.
Fakten & Details
KEM Carnica Rosental
Modellregion seit 2015
Region befindet sich in der Umsetzungsphase
534.59 km², 35.836 EinwohnerInnen
Web: www.carnica-rosental.at; www.klimaundenergiemodellregionen.at
Modellregions-Manager: Mag. Armin Bostjančič-Feinig
Die KEM Carnica Rosental hat das Ziel, die optimale Nutzung der natürlichen Ressourcen zu forcieren und Energieeinsparungspotenziale verstärkt auszuschöpfen. Das nachhaltige Wirtschaften und der aktive Klimaschutz in der Region sollen vorangetrieben werden.
Besonderheiten
Hoher Waldanteil, ländlich strukturiert, waldreiche Hügel- und Hochgebirgslandschaft, periphere Siedlungen, hohe Pendlerquote nach Klagenfurt und Villach, touristisch genutzte Landschaft, hohes Ressourcenpotential im Bereich Biomasse und Solar.
Beteiligte Gemeinden
Feistritz im Rosental, Ferlach, Keutschach am See, Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, Maria Rain, Maria Wörth, Rosegg, Schiefling am Wörthersee, St. Margareten im Rosental, Velden am Wörther See, Zell
Bei der energetischen Verwertung von Biomasse (Hackschnitzel und Rundholz) ist die Anlage regionaler Lagerplätze unerlässlich. Das KEM-Management sorgt für ein abgestimmtes Vorgehen.
Die Verwendung von Holz als Baustoff ermöglicht eine langfristige Kohlenstoffspeicherung (kaskadische Nutzung) und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Mag. Armin Bostjančič-Feinig engagiert sich als Modellregionsmanager der KEM Carnica Rosental. Er koordiniert u.a. Aktivitäten von Gemeinden, WWG, Landwirtschaftskammer und regionalen Betrieben.