Borkenkäferbefall frühzeitig erkennen

Artikel aus Ausgabe 2/2018

Kreisrunde Einbohrlöcher, Bohrmehl auf Rinde und Bodenvegetation und frischer Harzfluss sind erste Kennzeichen für Borkenkäferbefall. Rasches Erkennen und Entfernen verhindert größere Schäden.

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Ausgabe: 2/2018
Thema: Forstschutz, Wald & Wirtschaft
Bundesland: Oberösterreich
Autor:in: DI Johann Reisenberger

Mit Beginn der warmen Witterung ist in den tieferen Lagen Oberösterreichs ab der ersten Aprilhälfte wieder mit einem verstärkten Ausschwärmen der Borkenkäfer aus den Winterquartieren zu rechnen. Somit ist jedenfalls ab Mitte April neuerlich eine möglichst rasche Früherkennung und zeitgerechte Entfernung befallener Bäume zur Verhinderung einer weiteren Vermehrung der Borkenkäfer erforderlich.

Wöchentliche Kontrolle bei vorjährigem Befall

Ein besonderes Augenmerk soll dabei in dieser ersten Befallsphase nach dem Winter auf Waldbereiche mit vorjährigem Borkenkäferbefall (Überwinterung der Käfer im Boden) und im Besonderen dort auf Bäume im Randbereich vergangener Käfernester gerichtet werden, da in der Regel dort der neuerliche Erstbefall stattfinden wird.

Unmittelbar nach dem verstärkten Ausschwärmen der Borkenkäfer sind daher besonders in diesen Bereichen wieder regelmäßige Waldbegehungen, deren Durchführung wöchentlich empfohlen wird, notwendig, wodurch ein Neubefall möglichst in der Frühphase entdeckt und damit zeitgerecht entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.

Wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, sind nur durch eine frühzeitige Befallserkennung und zeitgerechte Entfernung der befallenen Bäume größerer Schaden durch Borkenkäferbefall zu verhindern.

Erste Befallsmerkmale sind entscheidend

Ab etwa Mitte April sind damit wieder regelmäßige Waldbegehungen und Baumkontrollen notwendig, wobei besonders auf die Merkmale der frühen Befallsphase, wie kreisrunde Einbohrlöcher in die Rinde (je nach Art ein bis wenige Millimeter Durchmesser); braunes Bohrmehl auf Rindenschuppen oder der Bodenvegetation am Stammfuß; frischer Harzfluss oder vermehrte Spechttätigkeit geachtet werden sollen.

Da die Phase des intensiven Borkenkäferausschwärmens durch das nach der ersten Eiablage in der Regel stattfindende neuerliche Ausschwärmen der Mutterkäfer zur erneuten Eiablage (Geschwisterbruten) mehrere Wochen andauern kann, müssen die regelmäßigen Kontrollen der Waldbestände auf Befallssymptome auch in den anschließenden Wochen fortgeführt werden.

Fahlfärbung von Nadeln am Baum, grüne Nadeln am Boden, vermehrter Harzfluss, Abfallen von Rindenteilen bei noch grüner Krone oder in der weiteren Befallsphase rotbraune Nadeln und Kronenteile sind bereits Anzeichen eines fortgeschrittenen Befalls-stadiums. Treten solche Befallssymptome muss unmittelbar und rasch gehandelt werden!

Achtung! Nur durch frühzeitiges Erkennen und Setzen von Maßnahmen können größere Schäden am Waldbestand verhindern werden!

Das Einbohren des Käfers erfolgt rasch, das Bohrmehl ist bis zum nächsten Regen oder stärkeren Wind meist auffindbar. 

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